Holzmann MKS 180 |
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Ich möchte dir eine Maschine vorstellen, die ich in meiner Kellerwerkstatt nicht mehr missen möchte.
Es handelt sich um eine mobile Metalltrennsäge, mit der man Profile und Stangenware bis zu einer bestimmten Größe schneiden kann. Ich habe mich für die Holzmann MKS180 entschieden, weil sie ein sehr gutes Preis/Leistungsverhältnis bietet. Ich habe zum Zeitpunkt des Kaufs so um die 150 Euro für diese Säge bezahlt und es bisher noch nicht bereut. |
Die Maschine wird in einem handlichen Karton mit den von mir genommenen ca.-Maßen: 395mm lang, 305mm hoch und 275mm breit, geliefert. Die Säge wird für den Transport sicher zwischen zwei Polistyrolformteilen gelagert. Der rote Maschinenkörper ist in der Breite ca.180mm bzw. ca.235mm inklusive dem seitlich, überstehendem Motor. Die Länge habe ich mit ca. 320mm gemessen und ca.350mm inklusive dem Handgriff. Im zusammengelegten Transportzustand misst die Säge ca.247mm und im aufgeklappten Betriebszustand ca.405mm. Der Hersteller gibt ein Nettogewicht der Maschine von ca. 7,6 kg an. Damit ist die MKS 180 sehr transportabel im mobilen Einsatz. Der gummierte Handgriff ist über der Maschine horizontal angebracht und lässt sich auch mit größeren Händen sehr gut umfassen. Er vermittelt ein bequemes Griffgefühl. Leider konnte ich keine verwertbaren Angaben zur Lautstärke der Maschine im Internet herausfinden. Daher habe ich selbst eine einfache Messung mit einer Handyapp durchgeführt und einen Lautstärke-Höchstpegel bei 56 db gemessen. Selbstverständlich ist diese Angabe ohne Gewähr! Da ich die Säge überwiegend in meiner Werkstatt nutze, habe ich mir eine OSB-Platte als Unterlage zugesägt, um sie sicher und rutschfest zwischen zwei Bankeisen in meiner Hobelbank einzuspannen. Für meinen Schraubstock und mein Schleifgerät habe ich ebenfalls Unterlagen zugesägt, bei denen das Plattenmaß identisch ist.
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Als Holz- oder Heimwerker muss man irgendwann auch mal ein Stück Aluminiumwinkel, ein Flacheisen oder Rechteckrohr, eine Rundstange oder eine Gewindestange z.B. absägen. Mit der Eisen-Handsäge ist das sehr mühselig und man muss schon sehr genau arbeiten um ein winkliges Quadratrohr zu durchtrennen. Mit einem handlichen Winkelschleifer ist die Bearbeitung schon wesentlich komfortabler, aber auch sehr gefährlich. Aufgrund des starken Funkenflugs und der damit verbundenen Brandgefahr würde ich das niemals in meiner Werkstatt machen. Die hier vorgestellte Metalltrennsäge minimiert den Funkenflug drastisch.
Auffallend ist, dass die Funken durch die Sägeblattrichtung nach vorn fliegen und bei einem Winkelschleifer durch die Scheibenrotation nach hinten. |
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Um mit der Maschine arbeiten zu können, muss die Transportsicherung entriegelt werden. Dazu wird der Handgriff leicht nach unten gedrückt und das Rad nach links gedreht. Der Sägekopf wird durch eine Rückzugsfeder nach oben bewegt. Die im Winkel verstellbaren Spannbacken sind für die meisten Anwendungen dimensioniert. Bei dünnen Winkelprofilen empfiehlt sich aber eine Zulage zum sicheren Festspannen. Die Winkelskala ist relativ genau. Trotzdem überprüfe ich bei jeder Umstellung des Winkels die exakte 90° Rechtwinkligkeit mit einem Anschlagwinkel. Mit dem schwarzen Gewindehebel kann der stufenlos einstellbare Tiefenanschlag schnell um eine größere Distanz verstellt werden. Zum Festspannen des Werkstücks mit dem Handrad wird er wieder auf die Gewindestange geklappt. Um die Eintauchtiefe des Sägeblatts einzustellen, kann der Tiefenanschlag genutzt werden. Beim Herunterdrücken des Sägekopfes stößt dabei eine Gehäusekante auf die Tiefenanschlagsschraube. |
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Zum Sägeblattwechsel werden zuerst die beiden Innensechskantschrauben der Schutzabdeckung entfernt.
Um die Haltemutter des Sägeblatts zu lösen, muss die Wellenarretierung einrasten, die sich unter dem Motorgehäuse befindet. Das Sägeblatt wird leicht von Hand in eine Richtung gedreht bis die Wellenarretierung eingerastet ist. Sie muss zum Sägeblattwechsel auch weiterhin gedrückt bleiben. Um die Haltemutter zu lösen wird ein 8er Innensechskantschlüssel benötigt, der gegen den Uhrzeigersinn nach links gedreht wird. Jetzt wird die Innensechskantschraube, die Unterlegscheibe und der äußere Blattflansch entfernt. Der Innere Blattflansch bleibt auf der Welle. Um das Sägeblatt von der Welle zu entnehmen, muss die Sägeblattschutzabdeckung ganz zurückgezogen werden. Erst dann kann das Sägeblatt leicht abgenommen werden.
Das mitgelieferte Hartmetallsägeblatt hat einen Durchmesser von 180mm, eine Bohrung für die Welle von 20mm und eine 36er Zahnteilung. Die max. Drehzahl wird mit 3800 Umdrehungen pro Minute vom Hersteller angegeben. Damit lassen sich bei 90° Schnitten maximale Abmessungen von 45 x 45mm realisieren. Bei Rundstäben erreicht die Schnittleistung ca. 50mm. Bei 45° sind Schnitte von 32x32mm bzw. 32mm im Durchmesser bei Rundstäben möglich. Um das vorhandene oder neue Sägeblatt wieder einzubauen, sind die beim Ausbau genannten Schritte sinngemäß in umgekehrter Reihenfolge anzuwenden. Sägeblattschutz ganz nach oben schieben, Sägeblatt unter Beachtung der Laufrichtung auf die Welle setzen, äußeren Blattflansch formschlüssig anbringen, Unterlegscheibe drauf, Wellenarretierung einrasten, Innensechskantschraube handfest andrehen, Sägeblattschutzabdeckung zurückführen und zum Schluss noch die Schutzabdeckung mit den beiden 8er Innensechskantschrauben befestigen. |
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Die folgenden Beispiele auf den Fotos zeigen die Säge im Einsatz bei unterschiedlichen Metallprofilen, die ich in meiner Abfallkiste gefunden habe oder noch Reste von alten Projekten sind. Selbstverständlich nutze ich für solche Arbeiten wie immer meine Schutzbrille und meinen Gehörschutz. Beim Schneiden eines 30mm Quadratrohrs im 90° Winkel ist zu beobachten, dass beim Eintritt des Sägeblatts in das Material ein größerer Funkenflug entsteht, als beim weiteren Durchtrennen des Quadratrohres. Die Schnittkante ist bei dem eingespannten Quadratrohr absolut perfekt und sauber durchtrennt, beim Abfallstück ist noch ein minimal kleiner Rest am Ende des Schnittes, der leicht zu entfernen ist. Auch beim Schneiden von 45° Gehrungen, ist beim Eintauchen der Säge ein erhöhter Funkenflug festzustellen. Vielleicht liegt das daran, dass die Säge hier die zwei Längsseiten zugleich durchtrennt, während sie anschließend nur eine Längsseite schneidet. Der rechte Winkel ist beim Zusammenstellen der beiden 45° Gehrungen sehr gut gelungen und die Schnittkanten sind einwandfrei. Ich bin der Meinung, dass dieses Ergebnis brauchbar ist und sicherlich beim Pressen beider Profile noch optimaler aussehen wird. |
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Beim Durchtrennen eines runden, ca.15mm im Durchmesser dicken Bewährungseisen ist aufgrund der Materialbeschaffenheit gegenüber einem Rohrprofil deutlich mehr Funkenflug sichtbar. Im Vergleich zu der Trennscheibe eines Winkelschleifers ist es nach meinem Dafürhalten aber immer noch wesentlich weniger und daher auch akzeptabel für mich.
Auch hier sind die Schnittflächen einwandfrei, sehr glatt durchtrennt und ohne Rückstände wie sie evtl. bei einem Winkelschleifer aufgrund sehr hoher Hitzeentwicklung entstehen können. Beim Schneiden eines sehr flachen Aluminiumprofils ist es immer besser, wenn man eine Zulage zwischen die Spannbacken legt um ein Verkippen des Werkstücks zu vermeiden. Wie man auf einem der Fotos sieht, geht es aber auch mal so, wenn das Werkstück sicher und fest eingespannt ist.
Bei diesem Alu-Flachprofil ist fast gar kein Funkenflug vorhanden. Erwartungsgemäß ist der Schnitt wieder einwandfrei in der Qualität. Auch das kleine Abfallstück ist sauber durchtrennt, hat aber noch einen leicht zu entfernenden Span am Schnittende. Alles in allem ist das auch hier wieder zufriedenstellend und mehr als ausreichend für meine Anwendungen. Das nächste Sägebeispiel ist ein 10mm Aluminium-Rundrohr, das sich problemlos in die Maschine einspannen lässt. Auch hier ist wieder kein auffälliger Funkenflug bemerkbar und die Qualität des Sägeschnitts ist meiner Meinung nach wieder einwandfrei. Wie bei dem Alu-Flachprofil ist auch hier wieder ein kleiner Span am abgetrennten Ende vorhanden. Beim Bau von Vorrichtungen verwende ich oft T-Nut Schienen in unterschiedlichen Abmessungen und Dimensionen. Gerade wenn man zwei Profile in der Länge stoßen will, ist ein hundertprozentig winkliger Schnitt gefordert. Um es kurz zu machen. Das Ergebnis ist auch hier wieder 100%ig okay. |
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FAZIT: |
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Ich halte die MKS 180 der Firma Holzmann nicht nur aufgrund seines hervorragenden Preis-/Leistungs- verhältnisses für eine sehr brauchbare Maschine, sondern auch durch ihre Mobilität. Das Gewicht von ca. 7,6 kg lässt sich sehr gut an dem ausgezeichneten, gummierten Handgriff tragen. Die MKS180 passt im zusammengeklappten Zustand in jede Ecke eines Kraftfahrzeugs oder einem Regal, wenn man die Säge so wie ich überwiegend stationär benutzt. Die Qualität der Sägeschnitte und die Genauigkeit sind zumindest für meine Zwecke, vollkommen okay. Für mich eine klare Kaufentscheidung und eine Säge, die ich in meiner Werkstatt nicht mehr missen möchte. |
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Weitere Informationen über die Holzmann MKS 180 findest du hier, auf der Internetseite des Herstellers |
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In meinem YouTube-Video habe ich die Holzmann MKS 80 ausführlicher dargestellt und zeige einige Besonderheiten der Maschine. |
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